Bastian Zimmermann, Ratsherr der Partei DIE LINKE, beantragte in der ersten Sitzung des Wolfsburger Stadtrates, dass der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) jeweils eine beratende Stimme im neu gegründeten Ausschuss für Strategische Planung, Wirtschaft, Digitalisierung und Stadtentwicklung bekommen. Hintergrund dafür war, dass aktuell nur 4 beratende Mitglieder von Dehoga, CMT, der Industrie- und Handelskammer und Kreishandwerkerschaft vorgesehen waren.
„Die Wirtschaft, dass sind vor allem die Beschäftigten, die in ihr Arbeiten. Wir stehen vor einem riesigen Transformationsprozess der Automobilindustrie, der Auswirkungen auch auf Beschäftige außerhalb dieser Industrie haben könnte.“, erläutert Bastian Zimmermann die Motivation seines Antrags.
Erst kürzlich hatte die IG Metall mit einem großen Aktionstag auf dem Hugo-Bork-Platz dafür geworben, dass sich Politik mit Antworten in den Transformationsprozess einbringen müsse. Beispielsweise fordert die Gewerkschaft, dass es zu keinen Entlassungen kommen dürfe und dafür öffentliche Investitionen für den sozialen und ökologischen Umbau nötig sind. VW-Chef Herbert Diess hatte von 30.000 Stellen geredet, die auf dem Spiel stehen.
„Wir sollten die Gewerkschaft für die Arbeitnehmerseite in die politischen Diskussionen in Wolfsburg mit einbeziehen.“, meint Zimmermann, der selbst für die Gewerkschaft Verdi im Stadtverband des DGB vertritt. Aus seiner Sicht ist von der Transformation nicht nur die Automobilindustrie selbst betroffen. „Weniger Beschäftigte im Stammwerk Wolfsburg, hieße auch weniger Gewerbesteuer und Kaufkraft in Wolfsburg. Zudem müssen wir uns die Frage stellen, wie wirkt sich die Digitalisierung auf die die Beschäftigten, zum Beispiel im Rathaus, aus. Das sind wichtige Fragen, auch für meine Gewerkschaft.“