Im „Pop-up-Karriere-Loft“ im Designer Outlet Wolfsburg will die Bundeswehr zur Zeit ihre Fähigkeiten vorstellen und sich selbst als coolen Ausbilder und Karriereleiter darstellen. Es werden Schlagwörter mit sogenannten Hashtags versehen, etwa #Fliegen, #Extrem und #Teamgeist.

Die Bundeswehr stellt sich als hip und junggebliebenen, lockeren Arbeitgeber dar. Anne Zimmermann, Kreisvorsitzende DIE LINKE Wolfsburg, dazu: „Wie cool ist es aber in Wirklichkeit, seine Waffe auf einen anderen Menschen zu richten und diesen vielleicht auch noch erschießen zu müssen? Darüber wird hier nicht gesprochen. Stattdessen wird dem Schrecken vom Krieg ein trendy Outfit verpasst um Jugendliche an die Front zu locken. Perverser könnte es die Bundeswehr kaum initiieren!“

Zudem fährt zur Zeit mindestens ein Bus der Städtischen WVG Bundeswehrwerbung durch die Stadt. Mit Slogans wie „ Grünzeug ist auch gesund für deine Karriere“ werden geschickt Werte wie Nachhaltigkeit und der Trend zum neuen ökologischen Bewusstsein missbraucht, um auf Jugendliche eine coole Wirkung zu haben und sie für sich zu gewinnen.

Dabei ist doch das Manöver „Defender 2020“ zur Zeit ein gutes Beispiel für die Zerstörung der Natur, z.B. durch Panzer, CO2-Erhöhung und Ressourcenverschwendung. 

Nicht zu vergessen ist, dass militärische Strukturen immer auch attraktive Arbeitsplätze für Nazis bieten. Dass die Stadt sich hier nicht konsequent positioniert und im Migrationsausschuss zudem auch noch den Austritt aus der „Städtekoalition gegen Rassismus“ beschlossen hat, ist in Zeiten von Hanau, Thüringen und demokratisch gewählten Faschisten in den Parlamenten ein fatales Signal.

Ilario Ricci, Kreisvorsitzender DIE LINKE Wolfsburg, dazu: „Die Eröffnung des Bundeswehr „Pop-up Karriere Loft“ ist ein völlig falsches Signal. Auch in Zeiten von Defender 2020 und den Grenzöffnungen in der Türkei. Das „Friedensprojekt EU“ ist in ernsthafter Gefahr. Wer Frieden will, der darf nicht aufrüsten.“

Da wir eine Friedenspartei sind und für konsequente Abrüstung stehen, fordern wir die Stadt Wolfsburg auf, kein Werben für das Töten und Sterben in unserer Stadt zuzulassen! Nicht im citynahen Einkaufszentrum und erst recht nicht auf einem Bus der städtischen Verkehrsbetriebe. Eine konsequente Positionierung gegen Faschismus halten wir für selbstverständlich.